Potsdam/Berlin. „Für Spekulanten, Erben und Hoteliers ist Geld da, für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes nicht. Jetzt zeigt die Bundesregierung ihr wahres Gesicht“, kommentierte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Konrad Freiberg, den ersten Schlagabtausch zwischen den Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes und Bundesinnenminister Thomas de Maiziere zu Beginn der Tarifverhandlungen am Mittwoch in Potsdam.
Der Bundesinnenminister hatte die Gewerkschaftsforderungen nach einer spürbaren Gehaltserhöhung, tariflichen Altersteilzeitregelung und Übernahme von Auszubildenden in einem Gesamtvolumen von 5 Prozent bei seiner Ankunft gegenüber der Presse als „maßlos“ bezeichnet.
GdP-Chef Konrad Freiberg: „Unsere Beschäftigten in der Polizei haben in den letzten zehn Jahren Einkommensverluste von über zehn Prozent durch verschiedenste Sparmaßnahmen und Kürzungen hinnehmen müssen. Rund 80 Prozent unserer Tarifbeschäftigten müssen mit einem Bruttoeinkommen von höchsten 2200 Euro ihre Familien ernähren und ihren Kindern eine Ausbildung ermöglichen. Davon gehen noch ständig steigende Sozialversicherungsbeiträge und die Steuern ab. Wer diesen Menschen ‚Maßlosigkeit’ vorwirft, hat selbst jeden Maßstab verloren.“
Auch die Gewerkschaft der Polizei geht von einer harten Tarifauseinandersetzung aus.