Deutschlandweiter Trend: Immer mehr Beschäftigte pendeln immer weiter zur Arbeit

Anfang April veröffentlichte das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) ihre Berufspendler-Studie. Das Ergebnis: Immer mehr Beschäftigte wohnen in einer anderen Gemeinde als sie arbeiten, inzwischen pendeln 60 Prozent der Arbeitnehmer täglich zwischen Wohnort und Arbeitsstätte. Die meisten Menschen pendeln in die Großstädte.

So befindet das BBSR: „Inzwischen wohnen zwei Drittel der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die in den Metropolen Frankfurt am Main, Düsseldorf und Stuttgart arbeiten, außerhalb der Stadtgrenzen. Die meisten Pendler hat München: Hier stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die außerhalb der Stadt wohnen, seit dem Jahr 2000 auf 355.000 – ein Plus von 21 Prozent. Frankfurt am Main folgt mit 348.000 Pendlern (+14 Prozent). Am dynamischsten entwickelte sich wiederum Berlin: Hier nahm die Zahl der Pendler gegenüber dem Jahr 2000 um 53 Prozent auf 274.000 zu.“

Auch die durchschnittliche Länge des einfachen Arbeitsweges ist demnach in den vergangenen Jahren gestiegen: von 14,6 Kilometer im Jahr 2000 auf 16,8 Kilometer im Jahr 2015. Auch die Zahl der Fernpendler mit einem einfachen Arbeitsweg von mehr als 150 Kilometern ist seit der Jahrtausendwende gestiegen – von 1 Million auf 1,3 Millionen. „Nebenwirkungen“ dieser Entwicklung seien Flächenverbrauch und steigende Verkehrsbelastung.

Vor allem aber hat diese Entwicklung auch negative Auswirkungen auf die Beschäftigten. So wurde die weite Anfahrt zum Dienstort bereits 2010 in den Ergebnissen der GdP Klartextstudie klar als besonders belastend und als eines der Haupthemmnisse für eine Vereinbarkeit von Privatleben bzw. Familie und Beruf identifiziert.

Schon damals wurde die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird nur etwa einem Achtel (12,1 %) als gut bzw. sehr gut und knapp der Hälfte (47 %) als schlecht bzw. sehr schlecht bewertet. Als Gründe dafür werden (in der Reihenfolge der Häufigkeit der Nennung) kurzfristige Sonderdienste, die Anfahrt zum Dienstort (47,8 %), Überstunden sowie auch die reguläre Arbeitszeitregelung genannt. Die Möglichkeiten, vor dem Hintergrund der beruflichen Tätigkeit privaten Verpflichtungen nachzukommen, bewerten nur etwa ein Zehntel (10,3 %) als gut bzw. sehr gut und etwa zwei Fünftel (39,9 %) als schlecht bzw. sehr schlecht.

Deswegen bleibt die GdP an diesem Thema dran! Wir setzen uns u.A. ein gegen Revierschließungen, für ein Ende der Abordnungen, familienfreundliche und flexible Arbeitszeitmodelle, die Einführung eines Kaufkraftausgleichs für Hochpreisregionen!


Source: RSS aus GdP Bundespolizei

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